MGA. Malta ist eine winzig kleine Insel im Mittelmeer südlich von Sizilien, jedoch ein unabhängiger eigener Staat mit einer eigenen Sprache – Maltesisch – und einer einzigartigen Kultur, die sich über die Jahrhunderte aus Einflüssen der Italiener, Araber, Engländer, Franzosen und vieler anderer ergab, welche das Archipel oft als Stützpunkt für Handel und Militär benutzten. Seit dem Jahr 2004 ist Malta auch Mitgliedsstaat der EU. Die Malta Gaming Authority wurde allerdings bereits im Jahr 2001 ins Leben gerufen, um sich um die Regulierung und Kontrolle von landbasierten und auch online Gaming Anbietern zu kümmern – Casinos, Buchmacher, Lotterien, Spielautomaten, etc.
Als eine der ersten Behörden dieser Art übernahm die MGA auch Verantwortung für den virtuellen Gaming Markt – und das zu einer Zeit, als diese Branche, die heute iGaming genannt wird, noch in den Kinderschuhen steckte. Echte Pioniere eben – vor allem, wenn man bedenkt, dass es in fortschrittlichen Ländern wie Deutschland bis zum Jahr 2020 gedauert hat, bis man sich auf die Etablierung einer Online Glücksspielaufsichtsbehörde geeinigt hat…
Der Aufgabenbereich der MGA ist ebenso simpel wie umfassend. Es geht darum, Online Gaming Anbieter durch Vergabe von Lizenzen zu regulieren und zu kontrollieren, ob die Auflagen auch eingehalten werden. Geldwäsche und Korruption wird bekämpft, Datenschutz, Spielerschutz und Jugendschutz durchgesetzt und sichergestellt, dass sich sowohl die Online Gaming Anbieter als auch die Hersteller der Online Spiele Software fair und transparent gegenüber den Spielern verhalten. Bei all dem muss sich an europäisches Recht gehalten werden. Unter den wenigen EU Behörden, die Online Glücksspiel Lizenzen vergeben, gilt die MGA als die mit den strengsten Auflagen. So genießt die Behörde nicht nur bei den Spielern einen guten Ruf, sondern auch international. Die Online Gaming Anbieter sind ihrerseits scharf auf eine Lizenz der MGA, denn diese gelten als besonders prestigeträchtig, da sie wie ein Garant für hohe Sicherheitsstandards und Seriosität – und das zieht Spieler an.
Obwohl Online Gaming in erster Linie zur Unterhaltung da ist, hat nicht jeder immer Spaß an der Sache, denn schließlich geht es um Geld – zum Teil um sehr viel Geld. Und wo es Leute gibt, die Geld verlieren oder das Gefühlt haben, sie hätten Anspruch auf Gewinne, da wird es auch immer Unzufriedenheit und Stunk geben. Schaut man sich die öffentlichen Bewertungen der Malta Gaming Authority im Internet an, könnte man erschrecken: da wird viel von Korruption, Heuchlerei und Unfairness geredet. Immer wieder berichten Spieler, dass die MGA im Falle eines Streits mit einem Online Casino oder Buchmacher keinerlei Hilfestellung geben würde. Jedoch ist es immer so, dass man nur von den schlechten Fällen hört. Man müsste eine umfassende Umfrage durchführen, um sich ein objektives Bild machen zu können.
Warum nicht Monaco, oder Deutschland selber? Eine interessante Frage, die jedoch nicht mit einer einfachen Antwort zu erklären ist. Schließlich ist es schwer zu sagen, warum die Wirtschaftsmacht Deutschland in Sachen Online Gaming Regulation ein echter Spätzünder ist, wenn man sich Malta anschaut. Warum Malta hier so schnell war, ist schwer zu sagen – vielleicht waren es kulturelle Unterschiede, weniger Stigma gegen Glücksspiel, oder einfach ein paar entschlossene, helle Köpfe, welche früh die Chancen für ihr kleines Land erkannten.
Hier kommen wir zum Thema Steuern. Wie viele kleine Länder, die aufgrund ihrer Größte und limitierten Ressourcen einfach keine so großen wirtschaftlichen Chancen haben, richtete Malta schon früh ein recht vorteilhaftes Steuersystem ein, welches – zusammen mit der Anwesenheit der MGA – zahllose Online Gaming Anbieter nach Malta zog, welche heute signifikant zur maltesischen Wirtschaft beitragen. Ohne iGaming wäre Malta heute nicht das, was es ist.